dass der als gesund beworbene Kokosblütenzucker sich im Energie- und Kohlenhydratgehalt nur geringfügig vom weißen Kristallzucker unterscheidet?
Die vorrangigen Anbauländer des Kokosblütenzuckers sind die Philippinen (52 %), Indonesien (24 %) sowie geringfügig auch Thailand (13 %). Kokosblütenzucker wird gewonnen, indem man den Blütenstand der Kokosnusspalme anritzt und den austretenden Nektar auffängt. Die dünnflüssige Süße wird zu einem dickflüssigen Sirup eingekocht. Durch kontinuierliches Rühren kristallisiert der Sirup zu einer festen Masse aus, woraus letztlich der Kokosblütenzucker entsteht. Er weist eine braune Färbung auf und ähnelt darin ein wenig dem Rohrzucker. Seine Kristalle sind hingegen etwas feinkörniger. Geschmacklich erinnert Kokosblütenzucker zuweilen an eine Kombination aus Malz und Karamell. Klingt alles erstmal lecker und gesundheitlich wertvoll in Anbetracht seiner naturbelassenen Herstellung.
Durch die schonenden Verarbeitungsprozesse der tropischen Süße bleiben viele Nährstoffe weitgehend erhalten. Anders als weißer Haushaltszucker enthält Kokosblütenzucker zahlreiche Mikronährstoffe. Insbesondere sein hoher Gehalt an Kalium, Eisen und Zink hebt ihn von anderen Zuckeralternativen ab. Er liefert außerdem eine geringe Menge des Ballaststoffs Inulin welches im Darm vielen guten Bakterien als Nahrungsquelle dient. ABER: Der Nährstoffgehalt von Kokosblütenzucker tritt im Vergleich mit unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten in den Hintergrund. Es müssten unverhältnismäßig große Mengen an Zucker gegessen werden, um auch nur ansatzweise an die Nährstoffmenge zu kommen, die schon eine kleine Portion unverarbeiteter Lebensmittel enthält.
Laut verschiedener Herstellerangaben soll sein glykämischer Index von 35 niedriger als Haushaltszucker (56-75) sein. Damit würde Kokosblütenzucker den Blutzuckerspiegel nicht so stark in die Höhe schnellen lassen und den Insulinspiegel konstanter halten. Repräsentative Studien zu diesem Effekt fehlen jedoch bisher. Aus diesen Gründen kann Kokosblütenzucker trotz seines Nährstoffgehalts nicht als gesundes Lebensmittel eingestuft werden. Er bietet jedoch eine bessere Alternative zum Haushaltszucker, sollte jedoch genau wie dieser nur in geringen Mengen konsumiert werden.
Aufgrund seines hohen Saccharosegehaltes ist er für Diabetiker keine Alternative. Kaloriensparen kann man damit auch nicht, da er ungefähr genauso viele Kalorien wie klassischer Zucker hat. Für Kinder ist er letztlich genauso (un-) geeignet wie Haushaltszucker. Natürlich kann er in Maßen verwendet werden, bietet aber nicht wirklich die werbewirksam versprochenen Vorteile.
Zum Süßen von Heißgetränken, warmen oder kalten Speisen sowie zum Backen, kann der Kokosblütenzucker 1:1 entsprechend dem braunen Rohrzucker verwendet werden. Der feine Unterschied besteht in seiner leichten Karamell-Note, die mir persönlich sehr gut schmeckt.
Ich weise darauf hin, dass es sich hierbei um allgemeine Annahmen handelt. Jeder Mensch und jeder Körper reagiert eventuell anders und ist individuell. Genauso individuell ist meine Ernährungsberatung. Solltest Du über diesen Artikel hinaus Fragen haben oder tiefer eintauchen wollen, so empfehle ich Dir ein Beratungsstunde bei mir zu buchen.
Achtung! Bitte beachtet, dass ich aktuell vorübergehend keine neuen Beratungstermine anbiete.